- Aus Extremwetterereignissen wie Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren resultieren neue Risiken für die Wirtschaft.
- In einem neuen Forschungsvorhaben des Umweltbundesamts untersucht akzente zusammen mit weiteren Partnern, wie Unternehmen diese Risiken wirksam managen können.
- Betrachtet wird auch, welche Informationen Banken und Investoren benötigen, um Klimarisiken in ihren Portfolios zu erkennen und zu reduzieren.
Die ersten Auswirkungen der Klimakrise werden für die Menschheit immer deutlicher spürbar: Die Zunahme und stärkere Intensität von Dürren und Extremwetterereignissen beispielsweise können zu hohen volks- und betriebswirtschaftlichen Schäden führen – eine Herausforderung für Staat und Privatwirtschaft.
Ökonomische Folgen des Klimawandels
Wenn Unternehmen der Realwirtschaft aufgrund der Klimakrise finanzielle Einbußen erleiden oder gar illiquide werden, betrifft dies auch ihre Kapitalgeber. Somit besteht die Gefahr, dass die Folgen der Klimakrise auf die Finanzmärkte durchschlagen. Dieses Risiko soll reduziert werden, indem Banken und Investoren Klimarisiken in ihr Portfoliomanagement einbeziehen. Die Voraussetzung hierfür: Informationen über die Klimarisiken ihrer Investitionsobjekte.
Umgang mit Klimarisiken
Hier setzt das Forschungsvorhaben „Ökonomie des Klimawandels: Neue Managementinstrumente zur Minderung von Klimarisiken in Staat und Wirtschaft“ an. Es gibt zwar schon erste Leitfäden sowie die Empfehlungen der Initiative „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ (TCFD), aber der Forschungsbedarf ist noch groß. Daher hat das Umweltbundesamt das Vorhaben im August 2019 beauftragt.
Die Forschungsarbeiten werden gemeinsam von der Frankfurt School of Finance & Management, der Munich Climate Insurance Initiative (MCII), Dr. Ludwig Glatzner und akzente durchgeführt. Untersucht wird, wie Unternehmen ihre operativen und strategischen Klimarisiken wirksam managen können. Zudem betrachtet das Forschungsteam, welche Informationen Banken und institutionelle Investoren benötigen, um das Klimarisiko ihrer Portfolios zu erkennen und zu reduzieren.
Untersucht werden folgende Aspekte:
- Klimarisikoversicherung und die Übertragbarkeit auf Deutschland
- Das Management physischer Klimarisiken und das zugehörige Reporting
- Systematische Berücksichtigung von physischen Klimarisiken in der Finanzwirtschaft
Zu diesen Themen werden jeweils der Stand in Forschung und Praxis aufgearbeitet, Konzepte und Empfehlungen entwickelt und Expertenworkshops durchgeführt.
Die Ergebnisse werden für Unternehmen, Banken und institutionelle Investoren aufbereitet. Sie erhalten so eine Anleitung, wie sie ihre operativen und strategischen Klimarisiken systematisch managen können.
Bisherige Veröffentlichungen aus dem Projekt
- Studie: Umweltmanagementsysteme und Klimarisiken: Analyse der Standards für Umweltmanagementsysteme bezüglich des Managements klimabezogener Risken und TCFD (Reihe Climate Change 03/2022 Umweltbundesamt)
- Studie: Management von Klimarisiken in Unternehmen. Politische Entwicklungen, Konzepte und Berichtspraxis (Reihe Climate Change 05/2021 Umweltbundesamt)
- Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse: Berichterstattung von Unternehmen über klimabezogene Risiken. Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse für Entscheidungsträger und Multiplikatoren
- English summary of the survey: Corporate reporting on climate-related risks. Key findings of a German survey for decision-makers and multipliers
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Titelbild: Mattia Avanzi, unsplash